Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Zahnfrakturen, die komplizierte bzw. offene Zahnfraktur und die unkomplizierte bzw. geschlossene Zahnfraktur.

Die unkomplizierte bzw. geschlossene Zahnfraktur:

Bei der unkomplizierten oder geschlossenen Zahnfraktur bricht ein Teil der Krone ab, ohne dass die Pulpa eröffnet wird. Durch das Abbrechen der Zahnhartsubstanz, des Schmelzes, kommt es aber immer zu einer Freilegung des Dentins. Im Dentin laufen in den Dentinkanälchen Nerven und Blutgefäße zur Pulpa, diese Art der Fraktur ist also trotzdem schmerzempfindlich und erhöht das Risiko für Infektionen im Zahn. Reinigung und Versiegelung verhindern Schmerzen und senken das Infektionsrisiko.

Die komplizierte bzw. offene Zahnfraktur:

Bei einer komplizierten oder offenen Zahnfraktur bricht die Krone so ab, dass es zu einer Eröffnung der Pulpa kommt. Der Name spricht für sich, eine offene Zahnfraktur verursacht große Schmerzen. Sofortige Anzeichen sind Blutungen, vermehrter Speichelfluss, Fressunlust, verändertes Spielverhalten und Rückzug. In weiterer Folge kommt es zu einer Infektion und zum Absterben des Zahnes. Diese Frakturen sind daher immer versorgungswürdig. Entweder mit einer Wurzelkanalbehandlung oder einer Extraktion des betroffenen Zahnes.

Aber Achtung! Auch durch Trauma eines Zahnes kann es zum Absterben der Pulpa, zu einer aufsteigenden Infektion und zur Bildung einer apikalen Entzündung kommen! Daher ist das Dentalröntgen im Rahmen jeder durchgeführten Zahnbehandlung auch in der Veterinärmedizin nicht mehr wegzudenken.