Hunde und Katzen sind in der heutigen Zeit wertvolle Sozialpartner und eine echte Bereicherung des Alltags. Wenn allerdings das Zusammenleben von Problemverhalten oder Verhaltensauffälligkeiten der vierbeinigen Gefährten überschattet wird, stoßen die Besitzer*innen häufig an ihre Grenzen.

Verhaltensprobleme können sich auf vielfache Weise äußern, von Unsauberkeit bei Katzen bis hin zu pathologischem Angst- oder Aggressionsverhalten bei Hunden.

Das Fachgebiet der Verhaltensmedizin behandelt die Diagnose und Therapie von Verhaltensstörungen unter Berücksichtigung des körperlichen Gesundheitszustandes und gibt Anleitung zum notwendigen Training, Optimierung des Lebensumfeldes und bei Bedarf auch medikamentöse Unterstützung. Verhaltensmedizinische tätige Tierärzte verfügen über vertiefendes Wissen über Ethologie und Lernverhalten sowie über den Einfluss von physischen Erkrankungen auf den psychischen Zustand eines Tieres und die Einsatzmöglichkeiten bzw. Risiken von Psychopharmaka.

Da Verhaltensprobleme oft eine medizinische Ursache haben, ist die Beurteilung des klinischen Zustandes des Tieres, vor allem in Hinblick auf Schmerz und endokrinologische Erkrankungen, ein wichtiger Teil der verhaltensmedizinischen Untersuchung und gegebenenfalls wird eine
weiterführende Diagnostik veranlasst.

Ihre Spezialistin im Fachbereich Verhaltensmedizin in der Tierklinik Tulln:

Mag. Manuela Lambor

Nach genauer Anamnese wird unter Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände ein passender Therapieplan erstellt. Der Verlauf ist abhängig von der jeweiligen Diagnose und besteht aus gezielten Trainingsanleitungen, häusliche Managementmaßnahmen und in manchen Fällen einer medikamentösen Behandlung oder einer Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Frequenz der verhaltenstherapeutischen Konsultationen und die Dauer der Therapie ist von Fall zu Fall unterschiedlich und wird im Rahmen des ersten Treffens mit Ihnen besprochen.

Wann kann eine verhaltensmedizinische Konsultation sinnvoll sein?

  • Angstverhalten (auch Trennungsangst)

  • Aggressionsverhalten

  • Zerstören von Gegenständen

  • Unsauberkeit

  • Stereotypien, Selbstverstümmelung

  • altersbedingte Veränderung des Verhaltens (z.B. Orientierungslosigkeit, kognitive Dysfunktion)

Ablauf einer verhaltensmedizinischen Erstuntersuchung (Dauer ca. 1,5 Stunden):

  • Fragenbogen an den Besitzer

  • ausführliches Besitzergespräch

  • klinische Untersuchung des Tieres und bei Bedarf weiterführende Untersuchungen sowie verhaltensspezifische Tests

  • Erstellung eines Therapieplans