Krank aus dem Urlaub – so tükisch sind Zeckenkrankheiten

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Der 1,5 -jährige „Bulli“ wurde bei uns im Notdienst aufgrund von Mattigkeit und braunem (colafarbenem) Harnabsatz vorstellig. „Bulli“ war 2 Wochen zuvor im Ausland und hatte einige Zeckenstiche und keine Ektoparasitenprophylaxe.

Neben einem verminderten Allgemeinverhalten sind bei der klinischen Untersuchung blasse Schleimhäute und Fieber festgestellt worden.

Er wurde sofort stationär aufgenommen und Erstversorgt.

Bei der anschließend durchgeführten Blutuntersuchung wurde neben einer Anämie (Blutarmut), eine deutliche Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und Blutplättchen (Thrombozytopenie), sowie eine milde Erhöhung des Gelbfarbstoffs (Totalbilirubin) festgestellt.

Die Röntgenaufnahmen des Thorax waren rassetypisch und unauffällig, im Bauchultraschall wurde eine ggr. vergrößerte Milz dargestellt.

Schnell wurde der Verdacht einer möglichen Zeckenkrankheit geäußert. Der Schnelltest auf die vier wichtigsten Reise- und Zeckenkrankheiten war negativ. Der Blutausstrich konnte jedoch den Verdacht einer Zeckenkrankheit bestätigen; große Babesien wurden in den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) dargestellt (siehe Bilder).

„Bulli“ hat neben einer symptomatischen Therapie zur Kreislaufunterstützung das Medikament Imidocarb zur Abtötung der Babesien injiziert bekommen, welches nach 14 Tagen erneut verabreicht wurde.

Schnell hat sich sein Allgemeinbefinden verbessert, der Urin hatte bereits nach 36h eine normale Farbe und auch die deutlichen Veränderungen des Blutbilds waren nach 48h fast im Normbereich. Er konnte nach 2 Tagen stationärem Aufenthalt nach Hause entlassen werden und bekam eine Ektoparasitenprophylaxe in Form einer Tablette mit nach Hause.

Im eingeschickten Zecken- und Reisekrankheitenprofil zum direkten Erregernachweis wurden nur Babesien bestätigt; eine weitere infektiöse Krankheit konnte zum Glück ausgeschlossen werden.

Babesien (umgangssprachlich Hundemalaria) sind durch Zecken übertragene Parasiten, die die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befallen und in weiterer Folge durch Hämolyse (Platzen) zerstören. Dadurch erhöht sich der Totalbilirubinspiegel (Gelbfarbstoff) im Blut. Erkrankte Hunde entwickeln eine Blutarmut (Anämie) und Thrombozytopenie, die unbehandelt zum Tod der infizierten Tiere führt. Früher galt die Babesiose als klassische Reisekrankheit in Südländern wie Italien, Kroatien oder Spanien; mittlerweile sind diese Parasiten bei uns heimisch und können auch in Österreich bei Zeckenstichen übertragen werden.

„Bulli“ hat sich durch rasches Erkennen und Therapieren der Krankheit schnell erholt und ist wieder bester Gesundheit.

Anhand von „Bullis“ Fall wird aufgezeigt, wie wichtig ein aktiver Zeckenschutz und eine sogenannte Ektoparasitenprophylaxe ist.

Passende Präparate wie Spot On Lösungen, Halsbänder oder Tabletten sind jederzeit während der Öffnungszeiten bei uns erhältlich.